Oppela, 2021, 160 x 240 cm, Installationsansicht
... in einer verwöhnten westlichen Welt, in der das Wort Frieden mittlerweile nur noch halbherzig in den Mund genommen wird. Begriffe wie Glasfasernetz, Cat Content oder Follower bewegen aktuell die Gemüter, und dabei wägen wir uns in der gefährlichen Gewissheit, dass uns nichts und niemand diese  Standards streitig machen kann. Auf genau diesen Trugschluss bezieht sich das Werk „Oppela“, was nichts anderes als die verkehrte Schreibweise von Aleppo ist. Die Arbeit besteht aus vielen fragmentierten Einzelstücken von Fotografien dieser im Syrienkrieg zerbombten Stadt. Der Künstler hat die Bilder im Netz ausfindig gemacht und zahlreiche Arbeitsschritte später erscheinen sie wie abstrakte Malerei in gedeckten Erdtönen. Dabei handelt es sich eigentlich um ein Sinnbild der Zerstörung, um eine Stadt, ein ganzes Land und eine ehemalige Hochkultur, die binnen weniger Jahre dem Erdboden gleichgemacht worden ist. Nichts ist sicher, alles kann passieren – dort, hier und auch anderswo, denn Aleppo könnte überall sein.
Adina Guarnieri
Aus: Fragmente - Fliegen, Dosen, Krieg und imaginäre Gipfel
Oppela, 2021, Details
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